Ein Mann, eine Gitarre, ein Konzept:
Ehrliche Musik
Ohne Tricks und doppelten Boden: Unverfälschte, pure
Musik bot Michael Marx mit Stimme und Gitarre in der Kirkeler Friedenskirche.
Das Urgestein der Musikszene stellte sein Album "Saitenwende" vor.Kirkel-Neuhäusel. "Das Album 'Saitenwende' steht für
ehrliche, handgemachte Instrumental-Musik, irgendwo zwischen Folk, Jazz und
Pop, ohne doppelten Boden, ganz ohne Tricks." Der Gitarrist Michael Marx
brachte auf den Punkt, was zahlreiche Zuhörer am vergangenen Freitag in der
Friedenskirche in Kirkel-Neuhäusel mit eigenen Ohren erleben konnten: Musik,
abseits von Pomp, Fälschung oder Verfälschung. Nur mit seiner Gitarre und ab
und an mit seiner Stimme berührte Michael Marx seine Gäste, zeigte sich bestens
aufgelegt, sowohl an den Saiten als auch bei seinen launigen Moderationen und
sorgte so mit seinem Werk "Saitenwende" für eine kleine Weile auch
für eine Zeitenwende zum Ruhigen im hektischen Alltag.
Über Marx' Professionalität viele Worte zu
verlieren, hieße noch mehr Eulen ins gebeutelte Athen zu tragen - seit einer
fast schon unübersehbar langen Zeit ist der Musiker fester Bestandteil der
Musikszene. Mal solo, mal in unterschiedlichen Kombinationen mit anderen
Musikern, ist sich Marx über die Jahre hinweg treu geblieben, Saitenwende mit
seinen mal kraftvollen, mal filigranen Einzelkompositionen, zeugt auch davon.
Ein Mann, eine Gitarre, ein Konzept: Ehrliche Musik. Dass sich damit nicht
immer die großen Hallen füllen lassen und auch das Geld nicht immer in Strömen
fließt, auch das weiß Marx. Er weiß aber auch, dass es gerade die eher
"kleinen" Auftritte, wie am Freitag in Kirkel-Neuhäusel, sind, die
einen Musiker authentisch machen. "Es ist immer das Konzert, das ich
gerade spiele, das wirklich wichtig ist. Auch wenn es, wie heute Abend, nicht
ganz so viele Zuhörer sind." Natürlich würde man sich auch wünschen,
"vor einem großen Haus zu spielen. Aber die Atmosphäre hier in der Kirche
ist wirklich gut. Ich bin sehr angetan." Mit den Stücken aus seiner neuen
CD und einigen "Covern von Sting oder Eric Clapton als Auflockerung"
gab Marx am Freitag viel von diesem "angetan sein" zurück. Und diese
Retoure wurde gerne angenommen, zur Pause gab's wirklich viel ehrlichen Applaus
für richtig ehrliche Musik.
Pfarrer Florian Geith, der Michael Marx
nach Kirkel in die Friedenskirche geholt hatte, war nicht nur aufgrund dieser
durchweg positiven Reaktion des Publikums ein zufriedener Gastgeber. "Ich
habe mich, gleich nachdem ich die neue CD von Michael Marx gehört hatte, mit
ihm in Verbindung gesetzt und erfragt, ob er mit seinem Programm hier auftreten
könnte. Und jetzt bin ich wirklich froh, dass er zugesagt hat" Seine
Erwartungen sah Geith übertroffen, "weil es natürlich immer etwas anderes
ist, ob man eine CD hört oder den Musiker bei seinem Spiel sieht. Das ist ein
völlig anderes Erlebnis. Auch, weil vor allem der Mensch Michael Marx, der
hinter der Musik steht, das Ganze sehr sympathisch macht. Man merkt einfach,
dass die Musik für ihn nicht einfach ein Job ist, sondern sein Leben." thw